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The Age Of Aquarius
Otto Gross, Woodstock und der Monte Verità

Dr. Gerhard M. Dienes

Vortrag gehalten am 15. Mai 2010
im Hans Gross-Kriminalmuseum an der Karl Franzen-Universität, Graz


Als eine kritische Jugend in den 1960ern gegen Selbstzufriedenheit und festgefahrene Strukturen rebellierte, kam es zur Wiederentdeckung des Otto Gross.

Die Jugendlichen nahmen wahr, dass da ein Mensch lange vor ihnen auf Fragen von noch heute bewegender und brennender Aktualität gestossen war: Der Kampf der Geschlechter, die Gleichberechtigung der Frau, die patriarchale Gesellschaft, die sozialen Ungerechtigkeiten, die Frage der Euthanasie, das gesellschaftliche Problem der Ausgrenzung – damals der „Degenerierten“, das Drogenproblem schliesslich, an dem Gross selber litt und an dem er letztendlich zugrunde ging.

Otto Gross weilte mehrmals auf dem legendären Monte Verità. Dieser wurde am Vorabend des grossen Krieges, der 1914 ausbrach zu einem Mythos der Alternativbewegungen. Am Ende und als Höhepunkt der Roaring und Rocking Sixties sollte Woodstock eine ähnliche Symbolhaftigkeit erlangen.

Gerade im Vorjahr wurde der Mythos „Woodstock” wieder einmal besonders stark beschworen.

Vier Dezennien zuvor, im Sommer 1969, war eine halbe Million junger Menschen in den kleinen Ort nördlich von New York zur grössten Party der Welt gepilgert.

Die „ 3 Days of Peace and Music“ in Woodstock , von konservativer Seite als Sündenfall der Gegenkulturen gescholten, gelten heute als Supermetapher der Sixties, als der magische Spiegel, in dem die 60er zu sich selber fanden.

Die alternativen Kulturen dieses bewegten Jahrzehnts hatten bis 1969 sowohl ästhetisch als auch kommerziell eine ernst zu nehmende Grösse erreicht. Sie zogen Ängste, aber auch enorme Erwartungen auf sich .

Was fehlte, war ein Zeichen, eine weithin sichtbare Manifestation, dass dieses Kollektiv auch gewillt ist, Geschichte zu schreiben.

Das sollte durch Woodstock geschehen. Das dortige Festival war der Höhepunkt der Love&Peace-Bewegung. Woodstock symbolisierte die Gemeinschaft der Gegenkultur, einer Gegenkultur, die sich durch Toleranz, Offenheit, freie Sexualität und gegenseitige Hilfe deklarierte.

Getragen wurde die Bewegung von den Hippies, die sich seit dem kalifornischen „Summer of Love“, 1967, unter dem Schlagwort „Flower Power“ zur Sanftheit bekannten.

Mit Leonhard Cohens „Suzanna“ schwebten sie auf Canabiswolken durch Phantasien der absolut freien, sich dem Moment hingebenden Liebe.

Das Wort von der „Love Generation“ wurde damals geboren. Diese repräsentierte ein Sammelbecken von gesellschaftlichen Aussteigern, die entweder solche waren oder zu solchen erklärt wurden, weil sie der Konvention widersprachen. Die Hippies wurden meist nur am Aussehen und am Gehabe gemessen, nicht an ihren zweifellos vorhandenen Idealen, die aus dem Gegensatz zur repressiven Generation der Eltern entstanden waren.

Vieles was sie lebten und predigten, gehört heute zum Mainstream: Umweltschutz und Antiglobalisierungsbewegung, Antiatom, Bionahrungsmittel, offene Einstellung zur Sexualität, Partnerschaft über Rasse und Hautfarbe hinweg, persönlich freie Entfaltung, Event-Kultur und Drogen haben ihre Wurzeln in den Roaring Sixties, dem Jahrzehnt der Veränderungen.

The Times They Were A Changing

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Bob Dylan

„Come Mothers And Fathers All Over The Land/
And Don’t Criticize What You Can’t Understand/
Your Sons And Your Daughters are Beyond Your Command/
Your Old Rob Is Rapidly Aging/ Please Get Out Of The New One If You Can’t Lend A Hand/
For The Times They Are A-Changing.“

Acht Jahrzehnte vor Bob Dylan, dem Messias des Undergrounds, forderten unter anderem Pjotr Alexandrowitsch Kropotkin grundlegende Veränderungen:

„Es gibt Zeiten, in denen die Revolution in der menschlichen Gesellschaft zur gebieterischen Notwendigkeit wird, zu denen sie sich selbst für unvermeidbar erklärt … das Verlangen nach einem neuen Leben wird offenbar ….“

Nicht jeder aber war aus jenem Holze geschnitzt, aus dem Revolutionäre sind. Allerdings sahen die 60er auch Radikalität, Gewalt, Tot- und Anschlag, Terror. Die meisten mochten es sanfter, auch seinerzeit. Viele zogen zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Scharen südwärts, in Richtung Schweizer Tessin, die Menschen in den Orten am Wege allein schon durch ihr Outfit provozierend. Damit glichen sie frappant jenen Blumenkindern, die im Joan Baez-Film „Ceremony at Big Sur“ zu einem Freiluftkonzert in Kalifornien pilgern.


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Canned Heat, On The Road Again

Letzteren hatte die Gesellschaft zwar einen hohen materiellen Luxus und eine vordem unbekannte Mobilität geboten. In den entscheidenden Stadien ihrer Persönlichkeitsentwicklung waren sie aber allein gelassen worden.

Sie entflohen den Repressionen und Autoritäten. Am heimischen Plattenspieler, im Beatkeller oder beim Rock-Konzert erteilten sie den Wertvorstellungen ihrer Eltern eine Absage: mit ekstatischen Klängen, in Form zertrümmerten Mobiliars, in Strassenkrawallen und später durch die Herausbildung einer Art Subkultur mit eigenen Verhaltensweisen, Modeströmungen sowie einem eigenen Jargon. Ihr Bindeglied war die Rockmusik.

Eine derartige musikalische Klammer fehlt in der Zeit um 1900 und auch der Monte Verità hat in puncto Musik nichts Originäres hervorgebracht.

(Die musikalische Revolution eines Arnold Schönberg fand in den Konzertsälen der Metropolen und im Frack statt, doch das nur nebenbei).

Die Aussteiger des Fin de siecles, selten proletarischer, meist bürgerlicher manchmal sogar adeliger Abkunft, kämpften an gegen:

den Völkischen Nationalismus und den Militarismus, den Obrigkeitssinn, das Konformitätsdenken, den Antisemitismus. Sie wandten sich gegen eine unkritische Technologiegläubigkeit und erkannten die negativen Auswirkungen der rasch voranschreitenden Industrialisierung.

Die „spiessbürgerliche“ falsche Moral, wie sie sich etwa in Fragen der Sexualität und Kindererziehung zeigte, erfuhr dort ebenso herbe Kritik wie der Historismus in der Architektur und der Akademismus in der Bildenden Kunst.

Neues kündigte sich überall und vielfältig an und in den Nischen der Gesellschaft, im Hinter- und Untergrund, entwickeln sich Heilslehren, privatistische Spinnereien, politisch-utopische und reaktionäre Entwürfe. Es war eine Zeit, in der neue Propheten rascher gehört wurden als sonst. War es in den Sechzigern nicht ähnlich?

Freiräume wurden in beiden Epochen gesucht.

Alternatives Denken und Agieren entwickelte sich um 1900 vorerst in den Bohemien-Milieus der grossen Städte, zum Beispiel in München. Dort gab die Zeitschrift „Jugend“ nicht nur einem neuen Stil, sondern auch einer um ganzheitliche Sinnzusammenhänge bemühten Bewegung den Namen.

Bald aber entflohen die Alternativen den „Steinwüsten der Zivilisation“. In unberührter, paradiesischer Natur bildeten sich reformerische Versuchslaboratorien aus, deren auffälligstes auf einem Hügel in Ascona am Lago Maggiore im Schweizer Tessin entstand.

In Anspielung auf mythologische Überlieferungen, nach der die Wahrheit immer wieder auf einem Berg – zum Beispiel dem Sinai – verkündet wurde, erhielt dieser Hügel den Namen Monte Verità, Berg der Wahrheit.

Was im Jahre 1900 mit der Errichtung eines Sanatoriums anfing, entwickelte sich zu einem intellektuellen Treffpunkt, zu einem Gemisch aus Anarchie, Sozialutopie, Lebensreform, Körperreform, Literatur und Kunst.

Der Monte Verità war das Zentrum für ein neues Leben und sollte zum Ausgangspunkt für die Umgestaltung der Gesellschaft werden. Diese utopischen Zielsetzungen machten auch seine Bedeutung aus; als frühe Gemeinschaftsgründung hatte er eine herausragende bis weit in unsere Gegenwart reichende Ausstrahlungskraft.
Angestrebt wurde eine generelle Reform des Lebens. Körperliche und kreative Praktiken sollten den „neuen Menschen“ schaffen. Neugeboren und seiner verborgenen Kräfte bewusst, wäre dieser fähig, einen neuen Lebensstil hervorzubringen und als Vorbild für eine Gesellschaft freier Menschen zu wirken.

Der Monte Verità war ein beachtenswertes Experiment , ein krasser Gegensatz zur bürgerlichen Welt.

Auf dem Hügel über Ascona traf sich so ziemlich alles, was im Aussteigermilieu Rang und Namen hatte. Es war eine bei allen Gemeinsamkeiten inhomogene Masse, die nicht immer mit einer Zunge sprach.

Am Monte Verità versammelten sich Lumpenproletarier und entlaufene Bürgersöhne, Anarchisten und gewöhnliche Kriminelle, Sexualimmoralisten und sanfte Anhänger eines neuen Frauen- und Mutterkultes, Sozialisten und Traumtänzer, Spiritisten und Propheten, Theosophen und Anthroposophen, Traumdeuter, Psychoanalytiker, Pendelschwinger, Wahrsager, Geisterbeschwörer, Rohkostler, Sonnenanbeter, Handschriftendeuter, Kartenleger und genügsame Nudisten.

In toto waren es jene Menschen, die der Bestseller-Autor Max Nordau als entartet bezeichnete.

Hans Gross wiederum sah in ihnen generell Elemente, die er als unerziehbar und unbelehrbar erachtete und zu denen er auch Landstreicher, Arbeitsscheue, Homosexuelle, Zigeuner, Anarchisten zählte. Gross wollte sie lieber in Strafkolonien sehen als auf dem Berg der Wahrheit.

Auf dessen sanften Höhen wandelte Gerhart Hauptmann ebenso wie der schon erwähnte Kropotkin, Leo Dawidowitsch Trotzki oder Rainer Maria Rilke.

Der Dadaist Hugo Ball betrachtete die dortigen Reformer als schafblöde Naturmenschen und die Gräfin Franziska zu Reventlow, eine Vorreiterin der Emanzipation und die ungekrönte Königin von München-Schwabing, seufzte: „ ... möchte wieder Menschen sehen. Hier gibt’s keine, nur Narren und Propheten.“

Wir finden die Reformpädagogin Ellen Key und mit ihr einen Link zu den Sixties. Deren Agenda deckte bekanntlich ein breites Spektrum ab, darunter auch und nicht zuletzt die Pädagogik. Man denke nur an die antiautoritäre Erziehung und an die Schule von Summerhill. Und man denke an den Slogan der deutschen Studenten Anno 1968: „Unter den Talaren der Mief von tausend Jahren.“

Einer gehört im Zusammenhang mit dem Berg der Wahrheit unbedingt erwähnt: Ein Mann mit Bart und langen Haaren, in eine Tunika gekleidet und Sandalen tragend. Es wird erzählt, die Kinder des Fischerdorfes Ascona hätten sich vor ihm niedergekniet und bekreuzigt, denn sie glaubten, der Heiland wäre ihnen erschienen.

Dieser Mann war Gusto Gräser, ein Mitbegründer des Monte Verità-Projektes.

Der aus Siebenbürgen stammende Künstler hatte zuvor in einer Kommune am Himmelhof bei Wien gelebt. Bald aber hatte er das autoritäre Regime des dortigen Gurus Karl Wilhelm Diefenbach, eines Malers und Lebensreformers, satt gehabt.

Kommunen-Gurus scheinen überhaupt einen Hang zum Autoritäten zu haben, obwohl oder vielleicht gerade weil sie dagegen ankämpfen. Leo Tolstoj etwa, Ikone für Gemeinbesitz sowie für eine neue, erdnahe, asketische Lebensweise, wird von seiner Frau Sofja Tolstaja als äusserst egoistisch beschrieben. „Er nimmt von seiner Umgebung nur das, was seinen Genius, sein Schaffen umgibt“, meint sie und wie agierte Otto Mühl in seiner burgenländischen Kommune?

Zurück zu Gusto Gräser. Seine geistigen Wegbereiter waren Jesus Christus und Friedrich Nietzsche, denn wie diese statuierte er: Sei du selbst.

Später sollte es in Hermann Hesses „Demian“ heissen:
„Wir … empfanden einzig dies als Pflicht und Schicksal: dass jeder von uns ganz er selbst werde.“

In Max Demian spiegelt sich Gusto Gräser wider. Gräser bekehrte Hesse auf dem Monte Verità. Hier liegen auch die Wurzeln von Hesses Indien-Mythos.

Schon um 1900 wurden Orte der Glückseligkeit im Fernen Osten gesucht, Orte der ewigen Gesundheit und der Jugend.

Kurze Zwischenbemerkung:

Auch die Woodstock-Generation wollte für immer jung sein: for ever young. Jetzt sind sie in die Jahre gekommen, und drauf und dran den Seniorenstatus niederzumachen. Ich darf aus der Hamburger „Zeit“ zitieren:

„Es ist vollkommen unmöglich, sich Joschka Fischer beim Verzehr eines Putenbrustfilets mit Erbsen und Möhrchen, weisser Sosse und weich gekochtem Reis vorzustellen. Der Seniorenteller ist dem Untergang geweiht.“

Wir waren bei den fernöstlichen Orten ewiger Jugend   und Gesundheit, zu denen schon um 1900 das Hunzaland gehörte. Seine Salzvorkommen scheinen unermesslich zu sein, wird es doch seit Jahren weltweit in Bioläden und Supermärkten intensiv angeboten.

Schon um 1900 imitierte man mitten in Europa die ostasiatischen Zentren spiritueller Kraft, oh Shambala, oh ShangriLa.
(Heute tut es der Asia-Spa, doch Spa-ss beiseite)

Der Begründer der modernen Soziologie, Max Weber, der mehrmals in Ascona das reformerische Leben in einer Light-Version mitmachte – „morgens und abends Vegetarierfrass:  Haferbisquits und Feigen …“ beschäftigte sich ganz im Trend mit dem Orient und stellte die angebliche Überlegenheit westlicher Rationalitäten gegenüber den östlichen Religionen und Kulturen in Frage.

Zeitensprung in die Ära der Beatles und ihrer Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band:

„Wir haben so viel Geld, wie man es schwer erträumen kann. Wir sind so berühmt, wie man es sich nur wünschen kann. Aber es ist keine Liebe, keine Gesundheit, kein innerer Friede“ in uns, meinte George Harrison, sich von der westlichen Welt abwendend. In Indien spezialisierte er sich auf das Saiteninstrument Sitar, das das Lebensgefühl, die Spiritualität und die Zauberwelt des Subkontinents transportierte – oder das, was man in der westlichen Welt dafür hielt. Heilsbotschaften kamen zudem von indischen Gurus und Yogis. Ihre Zauberformel lautete: Erkenne dich selbst durch Meditation.

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Beatles Within You and Without You (anspielen)

Für die Monte Veritarianer war der Weg in den Fernen Osten ein langer und beschwerlicher, auch wenn einige von ihnen schon motorisiert waren.

In Benzingestank eingehüllt, „flog eine menschliche Gestalt vorüber, ein verzeichneter Christus, Bart und Mähne im Wind flatternd, Leinenkittel, Leinenhose bis zu den Knien, die behaarten Beine nackt und die Sandalen auf den Pedalen eines ungefügten fauchenden Motorrades“, vermerkte karikierend der Anarchist, Bohemien und Literat Erich Mühsam, ein Weggefährte des Otto Gross.

Sixty Years After hatte das Motorrad einen Markennamen: Harley Davidson. Sie war das Vehikel nach Indien.

Mit der Harley war der Mythos der Easy Rider geboren, getragen von der Musik zum gleichnamigen Film. Das motorradgetriebene „Born to be wild“ der Gruppe „Steppenwolf“ wurde zur Metapher für den diffusen Exodus junger Menschen aus der Welt der Eltern.

Der Name der 1967 gegründeten Band klang fern und gefährlich. Der Namensgeber: Hermann Hesse. Sein Roman „Steppenwolf “ wurde von den Blumenkindern Kaliforniens verschlungen, ist er doch von der Sehnsucht nach Erneuerung der Welt getragen.

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Steppenwolf, Born To Be Wild

Die Erneuerung der Welt um 1900 hatte einen stark vegetarischen Aspekt.

„Sein Vegetarismus ist angeboren. Kein Fall in der Familie, er erbrach, wenn ihm Fleisch, Hirn etc. versteckt in eine Speise gerührt wurde“, bemerkte Hans Gross über seinen Sohn.

Dieser war nicht der einzige auf dem Monte Verità,  der sich fleischlos ernährte.
Und viele teilten mit Helena Petrovna Blavatsky, der bekannten Okkultistin, die Meinung:

„Der Mensch, der sich vom Fleisch der Tiere ernährt, nimmt damit auch einige Eigenschaften der Tiere auf, von denen das Fleisch stammt.“

Doch andere, insbesondere jene, die wie Erich Mühsam aus der Kaffehaus-Bohemien kamen, hatten ihre Probleme damit. Sie stellten den Vegetarismus mit Impotenz gleich, ergo dessen vegetarische Ehen kinderlos bleiben würden. Auch der Naturmensch Hesse hielt zwischenzeitlich Distanz zu den Ernährungsreformern, wie seine Erzählung „Dr. Knölges Ende“ verdeutlicht:

Der Gymnasiallehrer Knölge geht von Zivilisationskrankheiten geplagt in den Schweizer Süden. Dort gewöhnt er sich „an Barfussgehen und langhaarige Apostel, an Fanatiker des Fastens und an vegetarische Gourmands. Unter den letzteren hatte er manche Freunde gefunden, und er selbst, dem sein Leiden den Genuss schwerer Speisen immer mehr verbot, hatte sich zu einem bescheidenen Feinschmecker auf dem Gebiete der Gemüse und des Obstes ausgebildet. Er war keineswegs mit jedem Endiviensalat zufrieden und hätte niemals eine kalifornische Orange für eine italienische gegessen. Im Übrigen kümmerte er sich wenig um den Vegetarismus, der für ihn nur ein Kurmittel war, und interessierte sich höchstens gelegentlich für alle die famosen sprachlichen Neubildungen auf diesem Gebiete, die ihm als einem Philologen merkwürdig waren. Da gab es Vegetarier, Vegetarianer, Vegetabilisten, Rohkostler, Frugivoren und Gemischtkostler!

Der Doktor selbst gehörte nach dem Sprachgebrauch der Eingeweihten zu den Gemischtkostlern, da er nicht nur Früchte und Ungekochtes, sondern auch gekochte Gemüse, ja auch Speisen aus Milch und Eiern zu sich nahm. Dass dies den wahren Vegetariern, vor allem den reinen Rohkostlern strenger Observanz, ein Greuel war, entging ihm nicht“.

Deswegen aber sollte Knölge auf der Strecke bleiben , denn in der Satire wird das „Zurück-zur-Natur-Ideal“ in Gestalt eines wieder zum Affen gewordenen Naturmenschen auf die Spitze getrieben und Philologe Knölge zum Opfer des atavistischen Experimentes, die Evolution rückgängig machen zu wollen.

Übrigens: In Zürich wurde damals die Klinik „Lebendige Kraft“ gegründet, und zwar von Maximilian Bircher-Benner, dem Erfinder der „Birchermüeslis“.

Ziemlich gleichzeitig entstand in den USA das „Sanitarium“ von Battle Creek, das Werk von John Harvey Kellogg (1852-1943). Ihm verdanken wir die Cornflakes.

Kelloggs Firma sollte dank der langhaarigen Rohkostler der 1960er Bombengeschäfte machen.

Woodstock sah nicht nur Vegetarier. Insgesamt spielte dort das Kulinarische nur eine marginale Rolle. Dass die halbe Million Menschen, die kamen, aber trotz erschwerter Versorgungslage nicht Hunger litt, erinnert an das Wunder der Brotvermehrung.
Woodstock sah nackte und halbnackte Menschen (sie standen im Kontrast zu dem kurz vorher auf dem Mond gelandeten Neil Armstrong, dem einsamen Ritter in technischer Rüstung).

Auch der Monte Verità sah die Menschen, wie Gott sie schuf.

Und das in einer Zeit, in der – ich darf aus Musils „Mann ohne Eigenschaften“ zitieren - „die Frauen Kleider“ trugen, „die vom Hals bis zu den Knöcheln geschlossen waren.“ Als Zeichen des Mannes von Welt galt „tadellose Geschlossenheit und strenge Zurückhaltung.“

Und bei Stefan Zweig heisst es in der „Welt von Gestern“:
„Selbst den Elementen der Natur, selbst Sonne, Wasser und Luft war es nicht gegönnt, die nackte Haut einer Frau zu berühren. Im freien Meere quälten sie sich mühsam vorwärts mit schweren Kostümen, bekleidet vom Hals bis zur Ferse, in den Pensionaten und Klöstern mussten junge Mädchen, um zu vergessen, dass sie einen Körper besassen, sogar ihr häusliches Bad in langen weissen Hemden nehmen.“ Sexualität wurde „als ein anarchisches und dann störendes Element“ empfunden, „das sich nicht in ihre Ethik eingliedern liess, und das man nicht am lichten Tage schalten lassen durfte“ (ich komme später darauf zurück).

Aber um 1900 setzte eine mächtige Geistesströmung, eine Art erotische Aufklärungsbewegung ein. Die Tabuisierung von Körperlichkeit und Sexualität wurde von mehreren Seiten durchbrochen.

Körperbewusstsein, natürliche Beweglichkeit, subjektive Freiheit, sexuelle Freiheit und unbefangene Nacktheit waren gefragt. Hermann Hesse lebte in Ascona „nackt und aufmerksam wie ein Hirsch“, wie er meinte.

Wespentaille und Dekolleté waren passé, das Korsett wurde gesprengt.

So mancher Naturist und Nudist glaubte allerdings, allein durch das Ablegen der Kleider in den Stand der verlorenen paradiesischen Unschuld zurückkehren zu können.

Ich hätte gendernd auch Naturistin und Nudistin sagen müssen. Die Frage der Frauenemanzipation war am Lago Maggiore eine essentielle. Ida Hofmann-Oedenkoven fragte sich: Wie gelangen wir Frauen zu harmonischen und gesunden Daseinsbedingungen. Isadora Duncan sah im Barfusstanz ein Mittel zur Befreiung.

Andere praktizierten die freie Ehe.

Marianne, die Frau von Max Weber, aber warnte:

„Schwere, nicht konventionsgeschaffene, sondern naturgewaltige Konflikte, vor allem für die beteiligten Frauen treten ein.“

Die Webers hatten ein distanziertes Verhältnis zu Otto Gross. Dieser tauchte in Ascona just zu dem Zeitpunkt auf, als sein Vater Hans in Graz Gefängniskunde lehrte.

Der Vater war der Erzfeind für Otto Gross alias Dr. Gebhart, wie ihn Franz Werfel in seinem Roman „Barbara oder Die Frömmigkeit“ nennt. Gebharts Vater zumal, so Werfel, war „ein verschärfter Fall, der die unerbittliche Autorität des patriarchalischen Rechtes nicht nur im Leben vertrat, sondern auch in seinem Lehramt staatlich dazu bestellt war, sie als Wissenschaft zu unterbauen und zu panzern.“

In Ascona konnte Otto Gross verherrlichen, was sein Vater zu verdammen pflegte, sämtliche Formen der Abweichung, des Dissenses oder – wie es damals hiess – der Dekadenz.

Auf dem Monte Verità, dem Ort des Kultes der „Mutter Erde“, erhob Otto Gross seine Forderungen nach Matriarchat und freier Sexualität.

Eine Liebeskommune war das Ziel des einst wie ein Prinz verwöhnten und gehätschelten Einzelkindes Otto Gross, der als Duckmäuser heranwuchs und zum Bürgerschreck mutierte.
„Ich habe mich“ schon als Kind, so Gross, „allen Menschen über geglaubt; hatte nur für Tiere Liebe, weil ich deren Sexualität für rein hielt. Mir hat vor der Sexualität der Eltern wahnsinnig gegraut, ich hatte schon mit 5 Jahren sie mit der Vorstellung von Hendelabstechen in Beziehung gebracht und hatte das Gefühl der Vergewaltigung. Ich hatte nur den einen Gedanken, nicht so zu werden, wie die anderen sind ... Ich habe mich schon damals wahnsinnig einsam gefühlt und blieb bis zum 24. Jahre asexuell.“

Aber dann lebte und praktizierte er die so genannte freie Liebe. „Beziehung“ hiess der Grundbegriff seiner Welterneuerungslehre. Die Beziehung zwischen den Geschlechtern sei verdorben, meinte er. Für Gross bedeutete das gemeinsame Essen des Apfels im Paradies jene Übereinkunft, der zufolge der Mann versprach, „das Weib und seine Kinder zu erhalten, um als Gegengabe dafür das Weib als persönlichen Besitz zugesprochen zu bekommen … Weil sich der Mann zum Herrn über die Frau aufschwang, sind Sünde und Scham in die Welt gelangt.“

Alle Lebens- und Staatsformen, alle politischen Verhältnisse der Welt seien, laut Gross, „auf Notzucht gegründet, entstammten dem giftigen Augenblick, da das natürliche Mutterrecht vom machtberauschten Patriarchat, von der Autorität vernichtet ward. So pflanzte sich der Akt einer tödlichen Schuld wachsend fort bis auf den heutigen Tag.“
 
Die Gewalt innerhalb der Familie, der Gesellschaft und des Staates sah er in der Figur des Vaters verfestigt und glaubte zu erkennen; „dass in der Familie der Herd aller Autorität liegt, dass die Verbindung von Sexualität und Autorität, wie sie sich in den Familien mit noch geltendem Vaterrecht zeigt, jede Individualität in Ketten schlägt.“

Wilhelm Stekel, der Gross analysierte, sah in ihm den „Vorkämpfer des Mutterrechts“, der glaubte, dass sich alle sozialen Fragen durch die Einführung des Mutterrechts lösen lassen würden.

Im konkreten Umgang mit Frauen praktizierte Gross hingegen Herrschaft und jede konkrete Liebe endete bald in Unfreiheit.

Er zeugte den Frauen Kinder, und handelte in dieser Hinsicht wie andere Sektenführer, die sich den Gebrauch der Frauen vorbehalten und eine “Befreiung der Frau“ aus der Perspektive des männlichen Genies verkünden. Theorie und Praxis stimmen hier wenig überein. Theoretisch forderte er die Befreiung „der“ Frau, praktisch versuchte er vergeblich, sich von den Frauen (oder seinem Verlangen nach ihnen) zu befreien. Jede Beziehung wurde über kurz oder lang zur Fessel. Wenn es sein musste, legte er – der sich zur Euthanasie bekannte - Gift bereit, damit sich die Frauen von ihm lösen und von den Konflikten des Lebens erlösen konnten.

Im Jahre 1906 gab er einer seiner Patientinnen = Geliebten Lotte Chatemer in Ascona – wie Gross rückblickend ausführte – „auf ihr Verlangen“ Gift, mit welchem sie Selbstmord begangen hat: „Ich habe das getan, um ihr den Tod, zu dem sie absolut entschlossen war, so angenehm wie möglich zu machen.“ Einige Jahre später kam es abermals in Ascona zu einem ähnlichen Vorfall.

Abgesehen von Otto Gross geschah damals einiges in Richtung Emanzipation der Frau. Freilich ging die Saat erst später auf.

Erst nach dem Ersten Weltkrieg, in den tollen Zwanzigerjahren konnte die Frau in Sakko und Hose schlüpfen, sich eine Zigarette an zünden und den „Bubikopf“ tragen. Doch das Pendel schlug zurück in Richtung Reaktion. Und bald trug die Frau wieder (blonde) Zöpfe, stand am Herd und wurde zur Gebärmaschine. 1945 stellte da nicht unbedingt eine Zäsur dar.

Und wie war der Umgang mit der Sexualität im Zeitalter von Wiederaufbau und Wirtschaftswunder?
„Stell dir vor es geht das Licht aus? Ja, was würdest du dann tun?“

Das sangen Paul Hörbiger und Maria Andergast in „Hallo Dienstmann“. Ja, was denn? Zumindest im österreichischen Nachkriegsfilm war das Schamgefühl dermassen ausgeprägt, dass man sich nur in der Dunkelheit entkleidete, auch die Liebe war eine nächtliche Angelegenheit.

Am helllichten Tag gab es höchstens ein Busserl und ob Leinwandliebhaber in Cinemascope à la Rudolf Prack überhaupt das Zeug für einen Koitus hatten, sei dahingestellt. Brauchten sie ja auch nicht bei Hannerl Matz, die die Jungfräulichkeit der unbefleckten Madonna ausstrahlte.

Sex wurde tabuisiert, wie die Nazi-Zeit.

Die Generation der Jugendlichen blieb sexuell – Oswald Kolle lief noch nicht in den Kinos – meist unaufgeklärt. Und weil sie nichts darüber wussten, redeten sie ohne Unterlass davon.
1968 brachen die sexuellen Konventionen auf. All you need is Love!

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Beatles, All You Need Is Love

Man trug Plaketten auf denen „Make Love Not War“ stand und die Lieder besangen nicht nur: I wanna hold your Hand.

Zwar hatte Rudi Dutschke konstatiert, Revolution und Politik bedeute mehr als „ die Liebe zu einer lieben Genossin“, doch für das Gros der Jugendlichen stand der Sex eindeutig vor der Diskussion über Politik und Gesellschaftsveränderung. In der Atempause zwischen Syphilis und Aids lebte man (frau) die körperliche Liebe, frei, ohne Zwang und mit wechselnden Partnern.

Von Treue und Romantik wurde – so die offizielle Diktion – nicht viel gehalten. Partnerwechsel war gross in Mode und in einem Lied von Simon und Garfunkel heisst es sinngemäss:

„Am Nachmittag mache ich in meinem Schlafzimmer Liebe mit Cäcilia. Ich stehe auf, um mir das Gesicht zu waschen.

Als ich zurückkomme liegt bereits ein anderer bei ihr im Bett.“ Der Tenor der Jugend war nach aussen hin:

„Wer zweimal mit der gleichen pennt, gehört schon zum Establishment.“ Doch insgeheim war der Grossteil froh, überhaupt eine gefunden zu haben, die mit einem „pennte“.

Anmerkung:

Dass nie die Frage, „wer zweimal mit demselben pennt“, gestellt wurde, zeigt, wie sehr die männliche Perspektive trotz aller emanzipatorischen Beteuerungen dominierte

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Sex and Drugs and Rock‘nRoll

„Sex and Drugs“, das war ein Schlagwort der Sechziger. Die Geschichte der damaligen Jugendkulturen ist auch eine Geschichte des Drogenproblems. Bewusstseinserweiterung durch Haschisch und LSD wurde propagiert und gelebt und in Woodstock waren nicht nur viele ZuhörerInnen „high“.

Die Gruppe „Greatful Dead“ zum Beispiel brauchte nach der Begrüssung erst einmal zwanzig Minuten, um ihre Instrumente zu stimmen. Sie waren so „stoned“, dass sie keine Verstärkerbuchsen fanden, erinnert sich John Fogerty von „Creedance Clearwater Revival“, deren Bodenständigkeit mit der Flower-Power-Utopie kontrastierte.

Viele Jugendliche wurden süchtig, da gibt es nichts zu beschönigen.

Viele starben im Drogenrausch, so wie manches ihrer „Vorbilder“, wobei ich nur Jimmy Hendrix und Janis Joplin erwähne.

Zurück zu Otto Gross, der einmal zu Protokoll gab:

„Ich hatte mich … stets mit einer unterdrückten Productivität herumgeschleppt,

… ich hatte immer Productivität in mir gefühlt und stets daran gelitten, dass ich Nichts davon zu klarem Denken in die Höhe treiben und in Worte bringen und davon sprechen oder schreiben konnte. Und seit dem ersten Male, dass ich Cocain zu mir genommen, entdeckte ich mit grösster Überraschung, dass mir das Cocain die Hemmung wegnimmt.“

Dem unter dem Einfluss von Drogen seine Gedanken niederschreibenden Gross wurde orgiastisches Erleben in der Gemeinschaft, Sexualität ohne Zwang zum Besitz, Steigerung des Bewusstseins im Sinne einer höheren Entfaltung menschlicher Beziehungsmöglichkeiten zur Agenda. In diesem Sinn muss auch sein Gebrauch von Rauschgift verstanden werden: rauschhaftes Erleben in der Orgie war für ihn eine emanzipatorische Handlung im Sinne der revolutionären Vorarbeit auf eine bessere Gesellschaft.

Gross wollte auf dem Monte Verità eine anarchistische Akademie gründen und damit die westliche Welt verändern.

Seine Neigung zum Anarchismus, entsprang, so der Vater, „zweifellos aus seiner Tierfreundschaft   …, die ihm zum Feinde aller Unterdrücker der Tiere gemacht hat. Daraus wurde seine Stellung gegen alle, die Menschen unterdrückten, seine Protektion für Dienstboten und Arme, seine konfusen sexuellen Anschauungen und so wurde aus Altruismus echter Anarchismus.“

Soweit Hans Gross, der Patriarch.

Als klassische Institution des Patriarchats, geboren aus Neid, Habgier und Besitzstreben, verachtete der Sohn den Krieg. Er bekämpfte ihn wie alles, was mit der Vaterordnung und der väterlichen Gewalt zusammenhing.

Immer mehr Gleichgesinnte erhoben sich gegen ihre Väter, gegen den Vater-Staat. Aber ihre Revolte wurde bald abgestossen vom Kampf der Söhne für die Väter im Krieg.

1918, nach vier Jahren Weltkrieg im Schützengraben, hatten die Söhne kein Vertrauen mehr in ihre Väter, um sie regieren zu lassen. Die alten Patriarchen traten ab. Jetzt sah Otto Gross seine Zeit gekommen, um zur Tat zu schreiten. Doch seine Tage waren gezählt. Physisch und psychisch am Ende starb er 1920 in Berlin.

Bald kamen neue Väter und stürzten ihre Söhne in einen noch furchtbareren Krieg. Traumatisierte, schwache Individuen kehrten nach 1945 zurück, so der Historiker Götz Aly, über die Situation in Deutschland und in Österreich. Ihnen war klar geworden, für die falsche Sache gekämpft zu haben. Das hat zu seltsamen Autoritäten geführt, zu Autoritäten, die eigentlich wussten, dass sie keine waren.

Auf der anderen Seite des Globus kämpften im Dschungel Vietnams Söhne für – wie es hiess – die Freiheit und die Ideale des Westens respektive der USA. Doch nicht nur der Box-Champion Cassius Clay, alias Muhammad Ali, fragte sich: „Warum soll ich gegen den Vietcong kämpfen? Er hat mir nichts getan.“

Schliesslich formierte sich unter dem Eindruck schockierender TV-Bilder von den Gemetzeln in Saigon die Protestbewegung. Plötzlich beherrschten den Bildschirm beim Thema Vietnam nicht mehr die amerikanischen Militärs, sondern zusehends Pazifisten.

Ihre Hymne „We shall overcome“ wurde ergänzt durch die Strophe „Vietnam will be free!“

Mit hochgeschorenem Haar und exaktem Scheitel stand das Establishment den unfrisierten, langmähnigen Protestlern gegenüber, ähnlich wie seinerzeit in Ascona die expressionistische Generation, den zweifelhaften Autoritäten Vatermörder tragender Väter.

Die Reaktion der Väter in den 6oern war so lapidar wie banal: Lange Haare-kurzer Verstand.

Umso mehr wurde das lange Haar zur Metapher für die neue Generation oder wie das „Time“ Magazine statuierte, für eine neue Art von Generation. Ihr wurde im Musical „Hair“ ein Denkmal (es ist bei weitem nicht das einzige) gesetzt.

In „Hair“ dämmert ein neues Zeitalter herauf: „The Age of Aquariaus“.

Und dieses Zeitalter des Wassermanns prophezeiten schon die Theosophen auf dem Monte Verità.

Der Monte Verità war ein Zentrum des „New Age“ in einer Zeit voll Spontaneität und sozialer Hoffnung, in welcher mehr als sonst mit neuen Lebensformen experimentiert und vieles vorweggenommen wurde, was sich Jahrzehnte später unter dem Begriff „Mythos Woodstock“ wiederfand.
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„Aquarius“






















Über den Autor:





















Dienes Gerhard Michael, Dr. phil. (* Graz 1953)
Studium der Geschichte, Historische Grundwissenschaften und Kunstgeschichte in Graz, ab 1980 Ausstellungskurator im Stadtmuseum Graz, von 1990 - 2004 dessen Leiter, ab 2005 im Universalmuseum Joanneum, 1985 - 1994 Lehrbeauftragter an der Grazer Karl Franzens-Universität, Präsidiumsmitglied der Österreichischen Urania für Steiermark, Mitglied des Kulturförderbeirates des Landes Steiermark, Beirat der Internationalen Otto Gross Gesellschaft.
Kurator von über 70 Ausstellungen im In- und Ausland, darunter „Die Gesetze des Vaters. Hans und Otto Gross, Sigmund Freud und Franz Kafka“, ca. 150 Publikationen zur Stadt-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, zur Industrie- und Verkehrsgeschichte, zum Thema Vorstädte und Vororte, zur Kultur- und Mentalitätsgeschichte sowie zur Geschichte des Alpen-Adria-Raumes.





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