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Ein Bayer im Tessin

 

Gemälde von Georg Schrimpf, 1918


Oskar Maria Graf

  Der geistige Weg von Oskar Maria Graf scheint bezeichnend
für nicht wenige aus dem Milieu Asconas,
die mit einem gräserisch-tolstoianischen Anarchopazifismus begannen, unter dem Druck
von Krieg und Revolution sich dem marxistisch geprägten Sozialismus anschlossen
 und am Ende ihres Lebens, von den sozialistischen Realitäten bitter enttäuscht,
zu ihren Wurzeln zurückgekehrt sind.
Als einziger unter seinen Kameraden aus der 'Tat'-Gruppe
unternahm Graf jedoch den Versuch, im Sinne Gräsers und Tolstois
sich mitten im Getümmel der Revolution gegen den Terror zu stemmen
und einen 'Bund freier Menschen' zu gründen.
 Nachdem dieses Unternehmen spektakulär gescheitert war und ihm den Spitznamen
eines "sanften Heinrich" eingetragen hatte, rächte er sich an Gräser,
indem er dessen gleichgerichtete Versammlung durch hämische Zwischenrufe sprengte.
Am Ende, nach der Niederschlagung der Revolution, befanden sich beide,
Gräser wie Graf,  ihrer Erschießung gewärtig,
in den Gefängnissen der Sieger.
*

Man kennt das Abziehbild vom bairischen Urviech: rauflustig, sauflustig, lebenslustig. Ein prahlerischer Kraftlakel, herzhaft derb bis zur Ruppigkeit und doch sensibel, kunstbegabt, musikalisch. Barocker Genießer, von reizbarem Stolz und gemütlicher Umgänglichkeit, naiv und bauernschlau, katholisch konventionsfromm und heidnisch sündengeil.

So einer war der Dichter und Schriftsteller Oskar Maria Graf. Zumindest schien er so auf den ersten Blick.

Der scheut sich nicht, noch als Siebzigjähriger in der kniefreien Krachledernen sich aufs Podium im feinen Cuvillétheater zu setzen, der hält auch dem Kolchosbauern in der russischen Steppe oder dem business man in der New Yorker U-Bahn echt bairische Lebensart vor die Nase.

Man kennt das Foto aus dem fernen Amerika. Da sitzt der Graf in einem New Yorker Restaurant, groß und breitbrüstig wie ein gemästeter Ochse neben dem kleinen, schmächtigen, klapperdürren Brecht, schwenkt zuprostend einen gewaltigen Bierhumpen in die Höh, als sitze er in einer Ehrenloge auf dem Münchner Oktoberfest. Mit einem wagenbreit dröhnenden Lachen bleckt er seine vorstehenden Zähne wie ein wieherndes Nilpferd. Man kommt auf den Gedanken, der fröhliche Riese könnte das zwergige Kasperl neben sich aus Versehen verschlucken wie einen gedörrten Steckerlfisch.

Und dann schreibt dieser Mann einen Roman von fast neunhundert Seiten, der ausschließlich dem notvollen Leben seiner Mutter gewidmet ist, einer schlichten Bäckersfrau aus Berg am Starnberger See. Und er schreibt von einer verborgenen Brüderschaft der Stillen und Sanften. Sie werden nach einem Atomkrieg die "Erben des Untergangs" sein.

Ihr wisst ja, sie leben nach dem Grundsatz, der den Sinn aller Religionen ausmacht: Widerstrebe nicht dem Übel - - - ... Die Stillen kannten keine Kirche und Andacht, sie lebten, wie sie manchmal dunkel erklärten, "in sich", doch sie waren weit verbreitet und zahlreicher, als selbst die besten Schätzungen anzugeben vermochten. ... -  Die Sanften trotzten mit beharrlicher Geduld. (Z. n. Recknagel 322)

Gehörte etwa Graf zu den Stillen und Sanften im Lande? Woran hat er gedacht, als er seinem letzten Buch das Motto voranstellte: "Wie oft habe ich euch versammeln wollen, wie eine Henne versammelt ihre Küchlein unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt." - ? - Versammeln - wohin? Und - wer hat nicht gewollt?

Georg Schrimpf und Oskar Maria Graf

Ein verprügelter Bäckergeselle kommt vom Starnberger See nach München, gerät in Schwabing in die Szenerie der Anarchobohème: Erich Mühsam, Leonhard Frank, Franz Jung, Georg Schrimpf. Die Caféhaus-Runde wird ihm zur Lebensschule: prägend für den werdenden Schriftsteller, für sein politisches Bewußtsein. Er liest Tolstoi und Landauer, Nietzsche und Kropotkin, er wird Sekretär der Gruppe 'Tat' des Sozialistischen Bundes. "Das war eine neue Welt. Hier also, dachte ich, fängt dein Weg an." (WG 86)

"Die Psychoanalyse ging um, untermischt von allerhand sozialen Ideen" (WG 138). "Es wurde philosophiert, gestritten und psychoanalysiert. Mit aller Anstrengung hörte ich oft hin, verstand aber nicht das mindeste" (WG 86). Zu groß war der Kontrast zu seiner Realität: Tagsüber hatte er als Hilfsarbeiter in der Tivoli-Mühle zwei Zentner schwere Mehlsäcke zu schleppen. Vor diesem Hintergrund empfand er Mühsams anarchistische Lehren als "dummes Geschwätz" und "verstiegenen Unsinn" (z. n. Recknagel 45). "Die Kaffeehausgesellschaft, in die ich geraten war, widerte mich an." (WG 88)

"Graf is mostly critical of the people who surrounded Gross who talked about freedom but did not follow their own theories" (Michaels 143). Dagegen verband ihn "eine unzerreissbare Freundschaft" mit Franz Jung, dem er "buchstäblich geistig hörig" war, und mit Georg Schrimpf (z. n. ebd. 142). Georg Schrimpf weiß ihm viel von Ascona zu erzählen und von jener Kolonie, wo die Theorie zur Tat geworden war. Im Frühjahr 1913 ziehen Graf und Schrimpf gemeinsam an den Langen See. In Locarno fühlen sie sich wie in einer anderen Welt.

Eine unbeschreibliche Friedlichkeit war in uns. Das Leben trug eine reichfarbige, anheimelnde Umkleidung. Schöne, braune Italienermädchen huschten vorüber, die plumpe Trambahn surrte gemächlich durch die engen Straßen, vulgäre Männer lehnten breit an den Ecken. Kaufläden machten bunte, offene, selige Gesichter und über das alles schüttete die Sonne ihren milden, hohen Glanz. (WG 106)

Schon die erste Polizeikontrolle macht ihnen bewußt, daß sie nicht zu dieser Welt gehören. Sie sind ohne Geld und Papiere. Sie haben keine Arbeit. Sie gehören zu den Genossen von der Gruppe 'Tat', die sich vor dem Militärdienst hierher geflüchtet haben. "Georg kannte in Ascona den vegetarischen Staatsleugner Gusto [gemeint ist: Karl] Gräser."  (Mitm. 194)

1913 [erinnert sich Schrimpf] zog ich mich für längere Zeit in eine anarchistische Kolonie am Lago Maggiore zurück. Alles brachte mich nun zu der Einsicht, daß der Mensch als Ich der Mittelpunkt und der Kern allen Geschehens ist: ändere ich mich zuerst selbst von Grund aus und kehre in mich zurück, dann ist auch die Weltumänderung und die Erlösung da. Aber dazu gehört der Glaube; der ist alles. Seit dieser Zeit bin ich glücklich und zufrieden, trotz vieler Not, die noch folgte. In jener Kolonie, in der sich's wie im Paradies lebte, fing ich wieder zu zeichnen an. ( Schrimpf z. n. OMG: Georg Schrimpf 15f.)

"Carlo Gräser", so wird Graf später schreiben, "hatte vor vielen Jahren für wenig Geld ein umfängliches Grundstück in Monte Verità gekauft, sich ein Haus darauf gebaut und sich seßhaft gemacht. Er war in der dortigen Gegend sehr populär und hatte Anhänger und Verehrer in der ganzen Welt, denn jeder politisch Verfolgte und Anarchist, der den Militärdienst verweigerte, fand bei ihm Unterkunft." (Gelächter 305)

Zu diesen zählten, ihrer Gesinnung nach, jetzt auch die beiden Bäckergesellen Graf und Schrimpf. Was in Schwabing Gerede blieb, in Ascona wurde es sichtbar und greifbar. Mühsam hatte hier von einer anarcho-kommunistischen Siedlung geträumt, Otto Groß von einer Freien Hochschule. Beides wurde nun in unmittelbarer Nachbarschaft von Ascona, in Brione, zu - wenn auch bescheidenster - Wirklichkeit. Im Ort hatte sich eine Filiale der Münchner Gruppe 'Tat' niedergelassen, die mit dem Monte Verità in enger Verbindung stand. Die Aussteiger Graf und Schrimpf trafen auf Kameraden aus München, Militärdienstverweigerer, die hier "ein Naturleben" führten, "das anarchistischen Grundsätzen nahekam". (WG 108)

Jeder hatte sich eine Behausung zurechtgemacht und arbeitete nur zeitweilig, um die Mußestunden seiner freien Entwicklung widmen zu können. Es waren eigentlich alles Leute mit einem geheimen Hang, sogar mit einem leisen künstlerischen Einschlag. Das Innere war das Wesentliche, und die Aufgabe des echten Anarchisten hieß: Sein Äußeres nach dem Gesetz des innersten Dranges zu formen, in größter Freiheit, uneingeschränkt und möglichst unberührt von "Kultur".  (WG 111f.)

Das Gesetz des innersten Dranges:

Nichts Anderes lebt als aus innerstem Drang -
Feind alles Blühenden ist der Zwang!

hatte Gusto Gräser geschrieben. Denn nur

aus dem Drang, dem fühlend führenden,wirbt der Mensch
 seiner Welt das menschenwürdige Leben!
Hah, nur getreu dem Herzensdrang
so schlingt auch uns der Lebenstausch
voll Schauerrausch ... zum heitern Weltzusammengang!

Gräsers leidenschaftliche Verteidigung des Inneren und Eigenen gegen alles Fremde, Äußere und seinen vergewaltigenden Zwang hatte Groß in Theorie übersetzt; erst recht weist die Ablehnung von "Kultur" auf die geistige Heimat dieser Denkschule hin.

Hint hintr uns das Blödbauschegrauen der Bluffkultur samt Schindustrie! ...

Hier in der alternativen Praxis und seiner stadtfernen Abgeschiedenheit trat das Innere in den Vordergrund. Sein Freund Georg Schrimpf bestätigt in seinen Erinnerungen die Darstellung von Graf: Für diese Kommunarden jenseits der "Kultur" beginnt der Umbau von innen her.

Ändere ich mich zuerst selbst von Grund aus und kehre in mich zurück, dann ist auch die Weltumänderung und die Erlösung da.  ( Schrimpf z. n. OMG: Georg Schrimpf 15f.)

Da mischt sich Stirnerisches mit Gräserischem, aber die gräsersche Mystik überwiegt:

Dem Ingeist horchen, redlicher hören heisst's ...
Das Inheil, das Fühlführelicht,
treuspielend kannst du's schüren, kannst herzfroh es erspüren,
 ob auch ersehen nicht.
Nach Dem und Jenem verderben
oder -
aus unserm Innern - gedeihn.
Dort - nach Überlieferung - krank.
Hier urgesund aus Innegang.
Nach aussen verkommen - von innen gedeihn.
Im Himel und auf Erden ist
 nur, was in uns ist,
was Menschenkind du bist.
Nur - innig sein - und Glück blüht aus der Not!

Schrimpf und Graf arbeiten auf dem Monte Verità im Obstgarten von Karl Gräser; sie gehen barfuß und lassen ihre Haare ungeschoren.

In  Ascona gab es Arbeit bei Gräser. Aber der bezahlte nichts. Er gab nur Essen und Unterkunft und verweigerte jede Einmischung von "Kultur". ... Es waren alle möglichen Menschensorten da, Revolutionäre, Vegetarier und Maler aus allen Himmelsrichtungen, Freiluftkuranhänger und endlich Literaten und Naturmenschen mit langen Haaren und nur mit einem Hemd aus grobem Sackleinen bekleidet. ...  Man kam Abend für Abend zusammen, las Kropotkin, Landauer, Proudhon und diskutierte darüber. Oft wurde es erregt, aber man verstand sich. Den Tag über arbeiteten alle. (WG 113)

Hier hatte sich weniger eine Verschwörung von Revolutionären zusammengefunden als eine Kolonie von Sanften und Stillen, von Selbstsuchern und Friedfertigen. Graf hat sich in den späteren Jahren seiner Emigration mit Wehmut an diese Auszeit erinnert. Auch die Bilder seines Freundes Schrimpf, der sich in diesen Jahren zum Maler entwickelte, sprechen durchweg die Sprache eines ehrfürchtig-sehnsüchtigen Schweigens. Schrimpf malt die Ruhe und Einfalt der kleinen Dinge.

Vorbild Kropotkin

Eines Tages hat Graf eine erregende Begegnung. Im Autobus nach Locarno sitzt neben ihm ein Herr, der ihm bekannt vorkommt. Erst kürzlich hat er sein Bild in einem Anarchisten-Blatt gesehen. "Klein war der Mann, trug einen langen, gepflegten Graubart, der die halbe Brust verdeckte" (WG 114). Als der Herr aussteigt, folgt er ihm in scheuer Verehrung. Endlich faßt er sich ein Herz und klopft dem vor ihm Gehenden von hinten auf die Schulter.

"Verzeihung, habe ich vielleicht mit dem Fürsten Kropotkin die Ehre?" sagte ich etwas unbeholfen und lachte ein wenig. Der Mann nickte freundlich und musterte mich flüchtig. Ich trug zu damaliger Zeit nur Hose und Hemd, lief ständig barfuß und hatte lange, wallende Haare.  (Graf: Gefangene 114f.)

Er kommt mit dem Verehrten ins Gespräch, und als er heimkommend sein Erlebnis den Genossen erzählt, sind die so begeistert, daß sie dem Philosophen des Anarchismus eine feierliche Huldigung darbringen wollen.

Dessen wiederholte Aufenthalte in Ascona kamen nicht von ungefähr. Vielleicht mehr noch als Fourier, Tolstoi oder Landauer war Kropotkin der Vordenker, dessen Anschauungen denen der Gräsers entsprach. Schon in Rußland hatte sich Kropotkin mit Fourier beschäftigt und verfocht seitdem mit Leidenschaft dessen "ethisch-utopische" Traditionslinie gegen den dürren Utilitarismus der Sozialdemokratie.

Kropotkins Interesse am Frühsozialismus galt dem kulturrevolutionären Konzept der frühsozialistischen Assoziationsidee, in der Sozialismus nicht auf die Aufhebung der ökonomischen Ausbeutung reduziert war, sondern eine Änderung aller menschlichen Lebensbeziehungen angestrebt war. Kropotkin interpretiert den Frühsozalismus als eine ethische Bewegung, die im Gegensatz zum Marxismus erkannt habe, daß eine neue Welt einen "neuen Glauben" brauche. Er spricht davon, daß der Frühsozialismus "a new page in the ethical life of mankind" geöffnet habe. (Weber 241)

Nietzsches "Ästhetizismus" setzt Kropotkin die reine Gesinnungsethik Guyaus entgegen, dem Heroismus des Übermenschen den Heroismus der Hingabe und Selbstaufopferung, als ein letztes und höchstes Ideal, durch das Fouriers Ideal einer Attraktion der Leidenschaften transzendiert würde. Das Leben ist nicht rationalistisches Berechnen, sondern ein leidenschaftliches Sich-Selbstverausgaben für seine eigenen Ideale und für die seiner Mitmenschen. (Ebd. 264)

Mit diesen Sätzen ist zugleich das Selbstverständnis Gusto Gräsers gekennzeichnet: höchste individuelle Selbstentfaltung einerseits und völlige Hingabe an die Gemeinschaft andererseits ist ihm kein Widerspruch sondern lebbare und gelebte Wirklichkeit. ("Der Hingegebne nur lebt grohs, lebt freih!") Ebenfalls typisch gräserisch ist Kropotkins Rückgriff auf archaische Komponenten menschlichen Zusammenlebens, seine Betonung der lebenspraktischen nachbarschaftlichen Solidarität gewachsener Gemeinschaften, "die sich manifestiert in der gegenseitigen Hilfe bei Krankheit, in der Unterstützung der Hinterbliebenen bei Todesfällen, in der Einrichtung eines gemeinsamen Mahles, ... und in der bruderschaftlichen unformalisierten Form der Schlichtung von Streitfällen" (Weber 258). In den siebenbürgischen Nachbarschaften hatten sich solche uralten Gesellungsformen bis in die Gegenwart erhalten, Gräser hat sie noch erlebt, und sie haben zweifellos sein soziales Zielbild mitgeprägt.

Lebensgift - Herrn- und Knechtsbetrieb.
Lebensgabe - Nachbarsdienst.
Im Knechtedienst verkümmern -
im Mitmenschdienst gedeihn.
Dienen ist Urgebot!
Wer dem gehorcht, löst leid- und freuderot
das Rätsel - Tod!
Dienen -
sich selbst mit andern befreihn.

Freilich sollten nicht mehr kirchliche, berufliche oder kommunale Gegebenheiten diese Gemeinschaften bestimmen, sondern der freie, bruderschaftliche, informelle Bund von Freunden. Auf diesen "Bund freier Menschen", Gräsers Idealvorstellung, sollte Graf während der Revolutionszeit zurückkommen.

Kropotkin gilt als der "Heilige des Anarchismus".  In den Augen von Oscar Wilde hatte er die Seele eines "beautiful white Jesus". Für George Bernard Shaw war Kropotkin "so liebenswürdig, daß es ans Heilige grenzte, ... mit seinem roten Vollbart und seinem gütigen Gesicht hätte er ein Hirte aus den Lieblichen Bergen sein können" (z. n. Kropotkin: Memoiren 595). Als Gast seines Freundes und Arztes Raphael Friedeberg verbrachte Kropotkin 1908, 1909, 1911 und 1913 einige Monate in Ascona und Locarno - bis man ihm auch in der Schweiz die Einreise verweigerte. Für einen Bewunderer Fouriers war es selbstverständlich, daß er dieses Siedlungsexperiment genauer studieren wollte.

Auf dem Monte Verità war er öfters bei dem Bildhauer Max Kruse zu Besuch. Dessen Frau, die Puppenmacherin Käthe Kruse, erinnert sich:

Fürst Peter Kropotkin, der russische Edelkommunist, der als Page am Zarenhof aufwuchs, war ins Gefängnis geraten und unter phantastischen Umständen nach der Schweiz entkommen. Seine Flucht aus dem Gefängnis: wie er am Torweg an einem gerade durchfahrenden Wagen vorbeischlüpfte, wie er dann mit krampfhaft harmlos lärmenden Freunden in einem Café gegenüber dem Gefängnistor stundenlang saß, während in der ganzen Stadt fieberhaft nach ihm gesucht wurde, wie das Gelingen der Flucht an einem seidenen Faden hing - das alles kam uns damals romanhaft und kaum glaublich vor ...

Klein von Gestalt, war Kropotkin ein zarter, liebenwürdiger, lebendiger alter Herr mit einem großen weißen Vollbart. Ein Genuß war es zuzuhören, wenn Max und Kropotkin - zwei gebildete Männer, die völlig entgegengesetzter Meinung waren - miteinander diskutierten, ohne daß es je die leiseste Verstimmung gab. (Puppenspiel 64f.)

Emil Szittya berichtet von einem Gespräch, das er mit Kropotkin führte, nachdem der Mann, der die "gegenseitige Hilfe in der Natur und Menschenwelt" als einen Grundzug alles Lebendigen behauptete und nachweisen wollte, wieder einmal aus der Schweiz ausgewiesen werden sollte.

Als ich Kropotkin nach dieser unangenehmen Affäre sah, sagte er mit resignierter Stimme: - "Wäre ich parasitischer Aristokrat geblieben, so würden sich lakaienhaft alle Türen vor mir öffnen, da ich aber aufrichtig und ernst für die Menschen arbeite, bin ich in allen Stätten der Welt ein unliebsamer Gast. Die Menschen, die Angst vor mir haben, wissen nicht, dass ich in meinem Buche 'Die gegenseitige Hilfe' den Anarchismus wissenschaftlich bedingt nachweise und dass ich ein Gegner von jedem Gewaltmittel bin, weil der Anarchismus nicht durch Gewalt, sondern nur durch geistige Entwicklung und Liebe entstehen kann." (Szittya 131f.)

Kropotkin und Landauer, Forel und Nietzsche, Fourier und Tolstoi hießen die geistigen Leitsterne für die Gräsers und ihre Freunde. In ländlichen, weitgehend autarken Siedlungen ließen sich ihre Ideen am ehesten verwirklichen. Die kleine Schwabinger Kolonie, die sich mit Graf und Schrimpf in Brione niedergelassen hatte, plante die Auswanderung nach Brasilien. Doch dazu kam es nicht mehr, vielmehr zum Streit und Bruch mit Karl Gräser: Graf ging mit der Schaufel auf seinen Brotgeber los. Damit hatte die Idylle ein vorschnelles Ende gefunden. Hungernd und bettelnd, als langhaarige, braungebrannte Vagabunden schlugen sich Graf und Schrimpf nach Deutschland durch.

Verschlampt, mit langen Haaren, wie ein Wilder kam ich daher. ... In Leoni stieg ich aus dem Dampfschiff und ging den Berg hinan. Von weitem sah ich zwei sonntäglich gekleidete Jungfern mit einem adrett angezogenen Herrn daherkommen. Sie lachten und schwätzten übermütig. Ich kam näher und näher und auf einmal schrien die drei zugleich: "Um Gottswilln, der Oskar! der Oskar!" Das Lachen erstarb im Nu ...

(WG 125f.)

Die peinlich berührten Geschwister bringen ihn nach Hause, nehmen ihn in die Mitte, damit ihn keiner sieht. Nur die Mutter empfängt ihn anders.

"Ja! Ja! ... Oskar?! ... Ja, jetzt so was! Bist jetzt wieder da?" sagte sie und lächelte ihr kärgliches Lächeln, "schaust aus wie ein junger Christus! ... Magst einen Kaffee?" (LM 666)

 
Ein Bund Freier Menschen

Man könnte denken, Grafs Ascona-Erfahrung sei Episode geblieben, zumal Graf alles andere als ein geradlinig Gehender war. Ein Säufer, Fresser und Hurenbock, ein gutmütig-schlauer Tolpatsch, wie ein Betrunkener taumelnd hin und hergerissen - so hat er sich selbst geschildert. Und doch hatte er seine innere Linie gefunden.

Der Schwabinger 'Tat'-Kreis verlegt seinen Schwerpunkt nach Berlin. Franz Jung, Richard Oehring, Otto Groß, Graf und Schrimpf geben dort zusammen eine Zeitschrift heraus, deren Titel den Wanderer Walt Whitman zitiert: 'Freie Straße'. Sie wird illustriert von Grafs bestem Freund, dem Maler und Zeichner Georg Schrimpf.  In den Bildern und Texten des Verlags Freie Straße tritt uns eine fromme Gefühlsinnigkeit entgegen, die, weit entfernt von allem Politisch-Praktischen, auf Selbstverwirklichung und innere Wandlung drängt. Augustinus und Thomas von Kempis werden schon im Titelblatt zitiert; um "Weisheit und Leben" geht es den Herausgebern, um den "Anderen in Dir"; die "Erweckung des Mutes zu sich", zum Eigenen gegen allen Zwang des Fremden wird gefordert (z. n. Storch 45); es geht darum, "alle uns nahestehenden Menschen aufzurufen zu einem großen umfassenden Bekennen. Dieses soll nicht auf eine bestimmte Form, und auch nicht auf irgendein festgelegtes Programm hinarbeiten, es beruht vielmehr auf der Kraft und Sicherheit des einzelnen, der von vornherein  restlos von sich selbst überzeugt ist. Die Vorarbeit wendet sich daher nur an Wenige, nach außen hin Getrennte und bisher Alleingehende. ... Das Entscheidendste ist ... das Herantreten und Eingehen in den einzelnen, das gegenseitige Aufrichten, der Glaube an den Menschen und seine Intensität, der restlose Wille zur Bejahung von Mensch zu Mensch." (Z. n. Storch 44)

Bekentnis muss sein des ursprünglich Eigenen,
und heisse es auch sonderbar bei den Leuten ...
Zu lange schon leben, nein siechen und kriechen wir
als farb- und geistlose Mietmenschen, bekennen nicht
das Eigene, heilig Eigene ...
Von den Richtungen allen - zur heiligen Aufrichtung.
Welcher Richtung ich ergeben?
Richtung was? Aufrichtig leben;
Aufrichtung, wenn Ihr so wollt ...

Gräserisches wird hörbar, es ist die Stimme von Stillen und Sanften, die um den "neuen Menschen" ringen. "Es ist unerheblich, gegen den Staat zu sein", schreibt Franz Jung. "Wer aber wirklich Ja sagt, durchwächst den Automatismus des Staates", wird "das klarste und glückstärkste Lebensbewußtsein gebären ... der neue Mensch dehnt sich ... es wird Einer kommen (der neue Sonnen aufreißt), das werden dann Wir sein." (Z. n.Storch 42)

Den "Sonnengesang" (und die Großschreibung des Wir) kennen wir von Gräser her, dem "Sonnensohn".

Herbei, herbei, Geselln, fern bänglichem Geziel,
Sonne zu spielen in die Kummerwelt!
Wer spielt, tiefspielt - tut auf das Sonnentor
zu Menschseins Blühn,
macht nimmer sich, macht niemand etwas vor!
Innsonnensein, Du in Uns allen drein,
loh - Uns - gesund ...
Nun hebt sich Sonne, sonn'ger Mannheit Lüftung ...
... sprühender Spruch, flammend Gedicht,
Sonne, Sonne, die's Herrschen bricht ...
Ihr in euren Kummerecken, seht, dort wallt der Sonnenheld!
Die Gesundheit anzustecken wallt der Heilge durch die Welt. ...
Er ruckt auf das Sonnentor -
ruft das Notwendlied hervor!

In der Whitman-Gräserischen 'Freien Straße' - auch Schrimpf war jahrelang gewandert! auch Gräser sprach das menschheitsumarmende Kamerado-Pathos! - kündigt der Grafsche "Bund Freier Menschen" sich schon an. Es folgte aber nicht der große Aufbruch der Sonnenwanderer und Menschheitsbefreier sondern Krieg und Revolution.

"Nieder mit dem Krieg!" und "Die Masse macht es nicht! Der Einzelne muß es machen!" kritzelt der Soldat Graf an die Wand seiner Zelle, als er wieder einmal strengen Arrest absitzen muß (z. n. Reck 63). Er verweigert den Gehorsam, er verweigert die Nahrungsaufnahme, er spielt den Idioten und verbringt fünf Monate in einer Irrenanstalt, bis man ihn schließlich nach Hause schickt. Wie seine Freunde Georg Schrimpf und Franz Jung (und wie Gräser) ist er dem Griff der Militärs entwischt.

Wieder in München verteilt er mit dem Deserteur Schrimpf und dem ebenfalls desertierten Paul Guttfeld zusammen die enthüllenden Lichnowski-Papiere über Deutschlands Mitschuld am Krieg - und wird verhaftet. Nach seiner Entlassung folgt er Schrimpf und Jung nach Berlin. Die hatten dort Verbindung aufgenommen zu einem Kreis von Freideutschen, der Landauer und Gräser nahestand, einer linkspazifistischen Gruppe um Hans Koch und Alfred Kurella. (Einer aus diesem Kreis, der Freideutsche Jakob Feldner war 1916 in geheimer Mission zu Rolland und Gräser in die Schweiz gegangen, 1919 fuhr er mit Kurella zu Lenin nach Moskau.) In Graf erwachten die alten, jetzt ganz inopportunen Ideale zu neuem Leben, flammten auf, trieben ihn in eine ebenso kühne wie unbedachte Initiative. Angewidert vom Treiben der Spartakisten, entsetzt über den Schrei nach Gewalt, rief der "Friedfertige" zu einer Versammlung im Mathäser-Saal: Jeder Terror solle vermieden werden. Es gehe "um das Mensch-Sein". "Bevor wir nicht brauchbare Menschen haben, kann auch keine Revolution werden!" (WG 434). Ein "Bund Freier Menschen" solle gegründet und damit ein Blutbad verhindert werden 2. Landkommunen "auf rein sozialistischer Grundlage" sollten geschaffen werden. "Nach vier Jahren Mord soll kein Ende sein? Volk! Versammle dich!" (Z. n. Reck 89)

Jeder, der das Menschsein noch nicht vergessen hat, komme! Nicht eine Partei soll gegründet werden, die nur ihr Interesse vertritt, Menschen rufen hier, die das Wohl des Volkes im Auge haben. (Z. n. Schoeller 103)

Es war eine Initiative im Sinne der Gräsers, praktische Konsequenz seiner Lehrzeit bei Landauer, Kropotkin und Tolstoi: Geist-Revolution statt Macht-Revolution, menschen-verändernde Still-Gewalt statt Waffen-Gewalt.

Graf freilich, mehr impulsiver Gefühlsmensch als eigenständiger Denker, war als Redner in der Versammlung nicht in der Lage, seine brennende Überzeugung in gesetzte Worte zu fassen. Nach wenigen Sätzen war er mit seinem Latein am Ende. Sein Vorstoß endete in einem Fiasko, in Lächerlichkeit. "Er ist ein harmloser Tolstoianer und sehr verworren!" schrie ein Teilnehmer im Tumult vom gestürmten Rednerpult (z. n. Reck 90). Ganz München lachte. Graf hatte seinen Spitznamen weg: der "sanfte Heinrich vom Mathäser" hieß er von nun an. "Sanft" ist das Stichwort, das auch seine Gegner verstanden haben.

Gleichwohl gelang es ihm, wenigstens einen Teil seines Programms zu verwirklichen. Er sammelt Geld für jene Berliner Wandervogelgruppe, die inzwischen in seinem Heimatdorf untergekommen ist. Ein Gut zur gemeinsamen Bewirtschaftung kann angekauft werden. Die Landkommune Blankenburg entsteht.

Graf freilich, gründlich enttäuscht und desillusioniert, läßt sich nun mitreißen vom mächtigen Zeitstrom in den marxistischen Staatssozialismus. Hier kann er sich aufgehoben und angenommen fühlen im Marschtritt der Massen. Und als nun Gusto Gräser in München auftaucht, in der Wohnung seines Freundes Schrimpf sich einquartiert, da kann er sich für allen erlittenen Spott schadlos halten an demjenigen, den er für sein glückloses Unternehmen mitverantwortlich halten muß. Er bringt Gräser in die selbe schlimme Lage, die er als sein geistiger Gefolgsmann hatte durchleiden müssen: Er stört dessen Versammlung so lange mit hämischen Zwischenrufen - "Nieder mit der Natur, es lebe die Technik!" - , bis die Gräsersche Mahnung zu Gewaltlosigkeit in Radau und Gelächter untergeht. (Gefangene 468)

 

Sieg der Sanften und Stillen

In der Folge ist Graf im Politischen eigene Wege gegangen, die ihn bis nach Moskau und ins Exil führten. Doch blieb er immer ein Mahner gegen Krieg und Gewalt, gegen Ende seines Lebens wieder so entschieden wie einst. In seinen letzten Jahren kehrt er nicht nur zu seinen tolstoianisch-gräserischen Idealen, er kehrt auch, besuchsweise, in das Tessin zurück. Die Wiederbegegnung mit seiner heimlichsten Vergangenheit löst eine heftige Gesundheitskrise aus.

Schon in den Zwanzigerjahren hatte der "sanfte Heinrich vom Mathäser" eine fiktive Chronik geschrieben "über eine religiöse Gemeinschaft, welche den bezeichnenden Namen 'Die Sanften' führte" (Reck 322). Zu deren Losung: "Die Sanften werden ewiglich die Siegreichen sein" (ebd.) kehrt er in seinem letzten Roman zurück. Jetzt sind die Stillen - nach den Schrecken eines Atomkriegs - "die Erben des Untergangs": der Bund Freier Menschen kehrt wieder.

Ihre politischen Vorstellungen "entsprechen ziemlich genau den Bestrebungen Tolstois und Gustav Landauers", wie selbst sein realsozialistischer Biograph eingestehen muß (Reck 325). "In den Kellern der anarchistischen Gruppe 'Tat' wurde(n) sie bereits vor dem ersten Weltkrieg heftig diskutiert." (Reck 324)

Eine "dezentralisierte Ordnung" wird angestrebt. "Je kleiner die Gebiete, umso besser" (z. n. Reck 323). "Der Kampf der Interessen wird abgelöst von einem ethisch begründeten Sozialismus, der die Maximen des Klassenkampfes, der proletarischen Revolution, des dialektischen Materialismus hinter sich gelassen hat. ... Träger der Idee vom allgemeinen Glück ist im Roman die Gemeinschaft der 'Stillen', die nicht durch das Wort, sondern durch Glaube und Beispiel wirken." Graf bekennt sich in 'Die Erben des Untergangs' zu den franziskanischen Tugenden der Armut, der Einfachheit und des vorbildhaften Lebens. (Schoeller 382)

"Die Stillen", heißt es da, "kannten keine Kirche und Andacht, sie lebten, wie sie manchmal dunkel erklärten, 'in sich', doch sie waren weit verbreitet und zahlreicher, als selbst die besten Schätzungen anzugeben vermochten." (Z. n. Reck 323)

Gräser war überzegt, daß "aus dem Zarten, Stillen das Wuchtigste sich strafft". Er hat nie die Worte "Gewaltlosigkeit" oder "Nicht-Gewalt" gebraucht, er hat immer von "Stillgewalt" gesprochen.

Willkomm, willkomm, du freigeborne Welt, du freundschaftfrohe ...
... voll Grünvertraun, grundgrohser Stillgewalt,
selbstseelig auferbauen verstörten Völkerwald ...
dann leuchtet, lacht uns auf die allnotwendige, die:
Stillgewalt,
die durch die Berge geht ...
und, was uns heilt, muss wachsen,
wachsen voll Stillgewalt!

Zu dieser Gemeinschaft der Stillen und Sanften, die die gräsersche "Still-Gewalt" leben, hat Graf, allerlei Schwankungen zum Trotz, im Herzen gehört. "Der Mensch ist frei, und sein Feld ist die Welt" soll, nach Graf, der erste, stolze Satz ihrer "Weltverfassung" lauten. (Z. n. Reck 324)

Bairische Landschaft           Gemälde von Georg Schrimpf


Fussnoten

1 Diese Äußerung steht in auffälligem Gegensatz zu der gehässigen Darstellung, die Graf Jahrzehnte früher in 'Wir sind Gefangene' sowohl von Karl wie von Gusto Gräser gegeben hatte. Man gewinnt den Eindruck, daß Graf durch schmeichelhafte Übertreibung wiedergutmachen will, was er an den beiden gesündigt hatte.


2  Gräser ruft auf "zur Erbauung des alltnotwendigsten 'Bundes der Lebendigsten'". "Heran zu unsrem freien Bund", lockt er in einer Flugschrift von 1912. "Urbändig notwillig leben, so wächst lebendiger Bund". Denn:
Durch Bund nur wird lebendig unsre Welt.
Urbändig bin ich, doch mein Sein zerfällt,
wo ich nit bindend, wirkend, webend bleib,
ein Mit-, ein Zu-, ein Füreinander treib.
Wo sich nit fügt ein Mein zu einem Dein,
wo nit gedient wird, da kann nichts gedeihn. 



 Quellen und Literatur zu Oskar Maria Graf


Bauer, Gerhard

Oskar Maria Graf. Ein rücksichtslos gelebtes Leben. München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 1994.

Bauer, Gerhard und

Pfanner, H. F.  (Hg.)

Oskar Maria Graf in seinen Briefen. Süddeutscher Verlag, München 1984.

Bollenbeck, Georg

Oskar Maria Graf. Reinbek 1985.

Brupbacher, Fritz

60 Jahre Ketzer. Selbstbiographie. Zürich 1973.

Dietz, Wolfgang und Pfanner, Helmut F. (Hg.)

Oskar Maria Graf. Beschreibung eines Volksschriftstellers. München 1974.

 

Graf, Oskar Maria

Wir sind Gefangene. Ein Bekenntnis. München Wien Basel 1965. ( = WG)

Graf, Oskar Maria

Gelächter von aussen. Aus meinem Leben 1918-1933. Wien München Basel 1966.

Graf, Oskar Maria

Mitmenschen. Berlin: Aufbau Verlag, 1950. ( = Mitm.)

Graf, Oskar Maria

Georg Schrimpf. Mit einer Selbstbiographie des Künstlers. Leipzig 1923.

Graf, Oskar Maria

Das Leben meiner Mutter.  München o. J. ( = LM)

Hermand, Jost und

Trommler, Frank

Die Kultur der Weimarer Republik. München 1978.

Jung, Cläre

Paradiesvögel. Erinnerungen. Hamburg o. J.

Jung, Franz

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Das große Puppenspiel. Heidelberg 1951.

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Linse, Ulrich

Die Kommune der deutschen Jugendbewegung: Ein Versuch zur Überwindung des Klassenkampfes aus dem Geiste der bürgerlichen Utopie. Die 'kommunistische Siedlung Blankenburg' bei Donauwörth 1919/20. München: C. H. Beck, 1973.

Mersmann, Gerhard

Oskar Maria Graf. Rebellisches Exil - Utopische Provinz. Frankfurt/M.: Verlag Peter Lang, 1988.

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Mondada, Giuseppe

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Pförtner, Matthias

Georg Schrimpf. Berlin 1940.

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( = Reck)

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Storch, Wolfgang

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Georg Schrimpf und Maria Uhden. Leben und Werk. Berlin 1985.

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Das Kuriositätenkabinett. Konstanz 1923. Nachdruck Nendeln, Lichtenstein.

Weber, Petra

Sozialismus als Kulturbewegung. Frühsozialistische Arbeiterbewegung und das Entstehen zweier feindlicher Brüder: Marxismus und Anarchismus. Düsseldorf 1989.

Woodcock, George

Nachwort zu Peter Kropotkin: Memoiren eines Revolutionärs. Frankfurt/M. 1969.

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